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Nachhaltigkeit mit Nachall

Nachhaltig Reisen

Ein Modewort, ein Marketing-Gag oder ein tatsächlich verinnerlichtes Leitbild? Ist nachhaltiges Reisen tatsächlich möglich, oder widerspricht „Reisen“ per se schon jeglicher Nachhaltigkeit? Was genau ist eigentlich nachhaltig – wo sind die Grenzen und wer definiert diese? Diese Fragen, und viele mehr, stellen wir uns bei Bikefex schon seit Jahren. Eigentlich seit unserem Gründungstag irgendwann im Jahr 2013 …

Der Begriff der Nachhaltigkeit prägt daher unsere Firma, viel mehr aber noch unser eigenes Tun und Handeln im Kontext von Reisen, Urlauben, unserem Alltag und der Umgang mit den begrenzten Ressourcen dieser Erde. Und dabei muss man nicht immer global denken – denn auch die Ressourcen in Regionen sind endend. Wenn die Tomaten der Saison aufgebraucht sind, dann gab es früher keine Möglichkeit, welche aus Südspanien einzufliegen. Jetzt ist es einfach, Essen quer über den Globus zu schicken um im Supermarkt nebenan zu kaufen. Somit gilt es, neben regional auch saisonal „wachsam“ zu sein.

Doch was hat das alles mit Bikefex zu tun?

Während des letzten Jahres hatten wir viel Zeit um nachzudenken. Die Welt hielt uns (und tut es noch immer) und vielen anderen ein großes rotes Stoppschild vor die Nase. Pause. Stillstand. Wir gehen in uns und nutzen die Zeit um zu reflektieren. Im Jänner letzten Jahres haben wir gemeinsam mit der BOKU Universität Wien unser Klimaschutzprogramm „reTreet“ entwickelt. Gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden möchten wir unsere Reisen klimaneutral durchführen. Wir kompensieren CO2, legen für vermittelte Reisen noch ein Scherflein obendrauf und pflanzen dafür im Rahmen eines Projektes Bäume für eine bessere Klimabilanz. Doch das ist alles nur ein Teil des Ganzen … denn „Nachhaltigkeit“ fängt unserer Meinung nach schon viel früher an.

Eine Bikefex-Reise entsteht meistens aus dem eigenen Bedürfnis (und der Erfahrung) eine bestimmte Region, oder ein ausgewähltes Land mit dem Bike zu erkunden. Dabei zieht es uns immer wieder in abgelegene Ecken unserer Welt – abseits der touristischen Hotspots, an Destinationen die sich vielleicht nicht immer gleich als Mountainbike-Region enttarnen. Manchmal folgen wir auch Einladungen lokaler Akteure und sehen uns das ganze an, wenn der initiale „Funken“ überspringt.

You can’t start a fire without a spark

Dieser Funke ist für uns der Startschuss und beinhaltet bereits einiges an Recherche. Entweder wir stöbern selbst im Internet, greifen auf das Wissen von Bekannten zu oder gehen in ein sehr detailliertes Briefing mit den Agenturen/Guides vor Ort. Uns ist dabei wichtig, das Große Ganze einer Reise darstellen zu können. Mountainbike-Trails gibt es nahezu überall auf dieser Welt – und in unserer digitalisierten Welt ist es meist kein Kunststück, diese ausfindig zu machen. Doch was gibt es sonst noch? Was offenbart eine Region abseits der Trails und Mountainbike-Strecken? Wie leben die Menschen dort, was ist deren Einnahmequelle und wie können wir mit unseren Reisen Wertschöpfung für die Bevölkerung – oder zumindest einen Teil davon – kreieren.

 

Ohne Trails gibt’s natürlich keine Mountainbike-Reisen, klar. Aber ohne dem i-Tüpferl rund herum, gibt es diese für uns auch nicht. Selbst wenn es die schönsten, tollsten und spektakulärsten Trails der Welt sind. Punkt.

Trust your local guide

Einer unserer Eckpfeiler sind unsere Partner weltweit. In fast allen Regionen greifen wir auf das Know-How der Locals zurück. Wir entwickeln Reisen gemeinsam mit ihnen vor Ort und führen diese auch mit ihnen durch. Wir schicken keine österreichischen Guides um die Welt. Nur mit Menschen aus der Region können unsere Kunden (und wir selbst) in die lokale Kultur, das Brauchtum, die Kulinarik und ganz allgemein das Flair dieser Region eintauchen. Das kann niemand von uns ersetzen – und authentisch wäre es auch nicht. Oder willst du die Geschichte Georgiens von einem Österreicher erzählt bekommen?

Es kommt auch vor, dass wir nach ausgiebiger Recherche, oder gar nach einem ersten Besuch vor Ort, eine potentielle Reise wieder einstampfen. Das Ganze ist nicht nur die Summe der einzelnen Teile – es ist mehr, und wenn es für uns nicht stimmig ist, dann lassen wir es lieber weg.

Wachstum um jeden Preis?

Wir sind ein kleines Unternehmen – und das hat seine guten, wie auch schlechten Seiten. Aktuell, während Corona sein Unwesen treibt, finden wir es richtig gut. Denn niedrige Fixkosten ermöglichen es uns, flexibel zu reagieren und einfach mal den Pause-Knopf zu drücken, ohne große Konsequenzen spüren zu müssen. Einfach mal runterfahren und abwarten. Genau das ermöglicht es uns auch, Nein zu sagen. Ein Produkt nicht für „jeden Preis“ übernehmen zu müssen.

Andererseits wären wir natürlich gerne etwas größer – das gäbe uns die Möglichkeit, Produkte quer finanzieren zu können. Mal eine Reise durchzuführen, ohne die Mindestteilnehmerzahl erreicht zu haben und es mit anderen Einnahmen auszugleichen.

Und irgendwann werden wir diese Größe auch erreichen, aber alles zu seiner Zeit und auf die dann passende Art und Weise. Wir sind überzeugt, dass sich Türen dann öffnen, wenn man bereit ist, durch zu „radeln“.

Warum bieten wir Flugreisen an?

Eine gute Frage – über die wir lange nachgedacht haben und es immer wieder tun, denn nicht alle unsere Destinationen sind mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Ganz allgemein ist Reisen für uns ein unschätzbar wichtiges Gut. Etwas, das uns mit dem Rest der Welt verbindet und uns Einblicke in andere Kulturen ermöglicht. Ohne eine Kultur und deren Menschen zu spüren, zu atmen und sich eine Zeit lang in und mit ihr zu bewegen, können wir diese auch nur schwer verstehen oder akzeptieren. Nicht zu fliegen, oder allgemein nicht zu reisen, würde es uns schwer machen, für Anderes Verständnis oder Toleranz zu zeigen. Unsere Gesellschaft ist so schon ausreichend durch Vorurteile geprägt – mit dem Besuch anderer Länder kann man diese Vorurteile abbauen und dem oft daraus entstehenden Hass entgegen wirken.

Wir ganz persönlich halten Reisen – und für manche Länder kommt man um eine Flugreise nicht herum – für einen Schatz unserer Gesellschaft. Wer mit offenen Augen und Ohren durch die Welt wandert, wird mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen für andere aufbringen können. Und das wiederum tut uns allen gut. Ein Flug an die Riviera, um zwei Wochen abgeschottet all-inclusive in einem 4*s-Hotel untergebracht zu sein, zählt aus unserer Sicht hier nicht dazu …

Nachhaltigkeit ist also vielseitig und kann weder mit klimaneutralem Reisen gleichgesetzt werden, noch mit dem Verzicht auf Reisen allgemein. Es gehört wie üblich mehr dazu – der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen, der Verzicht, aber auch die Motivation hinter einer Reise sind nur ein paar Säulen der Nachhaltigkeit.

Man muss die Kirche im Dorf lassen

Bei all den Bemühungen von uns allen, wird es uns aber nie gänzlich gelingen, keine Spuren zu hinterlassen. Das wollen (und können) wir auch nicht behaupten – denn jedes Tun hinterlässt einen Fußabdruck. Unser Ziel ist es, diesen so klein wie möglich zu gestalten und ihn am richtigen Ort zu hinterlassen. Dabei zählen wir auf ein Miteinander mit allen Lebensraumpartnern – Reisen im Konsens mit ihnen zu entwickeln und dafür zu sorgen, dass unsere Kunden in kleinen, tief in der Region verwurzelten Betrieben nächtigen, wir die großen Ketten der Bettenburgen meiden und wo auch immer möglich, wir tief in die dortigen Gepflogenheiten eintauchen.

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