Die Trails sind ein bunter Mix aus alten Maultier- und Schmugglerwegen sowie Wegen aus Weltkriegszeiten mit einem Schwierigkeitsgrad bis maximal S2. Die Alta Via selber ist zum Teil mittlerweile breiter ausgebaut, aber immer wieder verlassen wir diese Hauptschlagader, um uns die schönsten Trails der Region zu gönnen und zu unseren Unterkünften im Tal abzufahren. Die Wege sind teils verspielt, teils technisch und immer fair. Loses Geröll oder hakelig-fiese Stellen sind die absolute Seltenheit und können gerne durchschoben werden. Bei einer Etappe ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, da der Weg recht eindrucksvoll aber an manchen kurzen Stellen ausgesetzt in den Berg gebaut wurde.
Die Etappen sind bis zu 45 km lang und haben an selber getretenen Höhenunterschieden bis zu 1.500 Hm aufzuweisen. Dabei wechseln längere Tage mit kürzeren und anspruchsvolle mit einfacheren. Auch sind wir recht flexibel die jeweiligen Etappen und Tage an die Gruppe anzupassen. Du solltest in der Lage sein an mehreren Tagen hintereinander diese Leistung mit einem gewissen Lächeln zu erbringen. Rennen werden wir dabei keine fahren – eine Steigleistung von 450 bis 500 m pro Stunde sollte für dich aber schon mal drin sein.
Diese Tour ist mit ihrem hohen Anteil an leichteren bis mittelschweren Trails grundsätzlich mit den allermeisten Bikes zu meistern. Richtig Spaß machen Bikes die nicht zu schwer sind (13kg +/- 1kg) und zwischen 140 und 160 mm Federweg haben. Hardtails sind grundsätzlich möglich – ein gutes trail-freudiges Fully wird dir aber auf jeden Fall mehr Spaß und Komfort bringen.
- Anreise
Anreise & Treffpunkt im Starthotel in Finale Ligure. Briefing: Vorstellung Team und Programm
- Biketag 1, 30 km, 1.000 Hm bergauf, 1.500 Hm bergab
Einrollen auf den Finale-Trails. Freie Auswahl. Heute justieren wir unsere Bikes, suchen uns ein paar Herausforderungen rund um das ligurische Bike-Mekka Finale. Erste Trail-Achterbahnen finden wir auf der Strecke der 24 Stunden von Finale Ligure, einem steten Auf und Ab rund um die Hochebene Manie. Den Mittag wollen wir in einer Osteria genießen, die findige Köpfe in einer nicht mehr als solchen genutzten Kirche haben entstehen lassen. Am Nachmittag bringt uns der Shuttle hinauf zur Nato Base. Wäre doch schade wenn wir hier sind, nicht zumindest einen der hier beginnenden Trails unter die Stollen zu nehmen. Spaßtag. Übernachtung in Finale Ligure
- Biketag 2, 45 km, 1.200 Hm bergauf, 1.500 Hm bergab
Über den Monte Carmo ins Hinterland. Mit dem Shuttle geht es hinauf zum Start unserer Durchquerung. Unser erstes Ziel winkt wie ein einzeln dastehender Wächter – der Monte Carmo. Nach einem recht entspannten Einrollen dürfen wir entscheiden – an der Flanke des Carmo vorbei mit kurzen Schiebepassagen – oder etwas anstrengender hinauf zu seinem Gipfel. Die Blicke könnten weiter nicht sein – und die erste Abfahrt des Tages kaum abwechslungsreicher. Nicht immer leicht aber sehr spaßig trailen wir an der Westflanke des Carmo hinab zu einem Pass. Von hier aus beginnt eine Traverse auf einsamen Trails, die uns immer wieder für ein paar MOmente aus dem Sattel zwingt – dazwischen uns aber eintauchen lässt in einsame Wälder, versteckte Trails und immer wieder neue Ausblicke. Der Nachmittag hat noch einmal eine ganze Menge an Tiefenmetern für uns, wir tauchen ein ins Tanaro-Tal und pedalieren am Ende dieses Tages entspannt am Tanarobach entlang zu unserem Tagesziel Ormea. Übernachtung in Ormea.
- Biketag 3, 32 km, 1.250 Hm bergauf, 1.700 Hm bergab
Zu Liguriens Höchstem, vom Colle di Nava nach Triora. Optional zusätzliche Tiefenmeter am Colle di Nava. Wir nutzen den Shuttle, um uns hinauf zum Colle di Nava zu bringen. Wenn wir einen zusätzlichen Rund wünschen auch ein Stück weiter hinauf, denn hier hat sich in den Letzten Jahren ein wahres Trail-Paradies entwickelt, das unser Freund Angelo und sein Team hegen und pflegen. Abwechslungsreich, technisch verspielt und fair sind die Trails hier im lichten Kiefernwald. Nach einem ersten kleinen Rausch beginnt ein langer Anstieg hinauf in das Dörfchen Mendactica. Immer wieder biegen wir von der Straße ab und können Trail-Abschnitte befahren, die uns mit neuen Ausblicken und einsamen Sektionen belohnen. Der zweite Teil des Anstiegs zum Garezzo Tunnel erfolgt auf einem panoramareichen Schotterweg aus Kriegszeiten. Wir setzen uns ein wenig hin und überblicken das Val Argentina, bei guten Verhältnissen schauen wir bis hinaus auf das in der Sonne glitzernde Meer. Es folgt eine lange Abfahrt, die uns in stetem Wechsel auf Trails und breiteren Wegen nach Triora, der alten Holzfäller-Stadt hoch über dem Val Argentina bringt. Caffè gefällig? Bevor es noch einmal einen Stock hinunter geht in unser Zuhause für die nächsten 2 Tage, nach Molini di Triora. Und weißt du was? Heute gibt es etwas wirklich gutes zu Essen. Wir haben es uns verdient. Übernachtung in Molini di Triora.
- Biketag 4, 30 km, 1.000 Hm bergauf, 1.750 Hm bergab
Hoch über dem Val Argentina – und zu Liguriens Höchstem. Jokertag. Eigentlich ist heute eine Tour geplant, die uns früh am Nachmittag wieder zurückkommen lässt. Ein wenig ausruhen. Durch das faszinierende Triora streunen. Die Seele baumeln lassen. Es soll ja Urlaub sein, und nicht eine Flucht. Wieder bringt uns das Shuttle in die Höhe. Eine große und trailreiche Schleife steht heute auf dem Programm. Ein Flüssiger und urplötzlich herrlich verzwickter Trail mitten im Wunderwald. Verdeggia, ein Dorf ganz im hintersten Winkel das Val Argentina. Realdo, unser Lieblingsdorf. Hier hat vor Jahren Giancarlo seine Bar und Osteria eröffnet, weil “ich musste etwas für mein Dorf tun, damit es nicht stirbt, sondern wiedergeboren wird. Ich fühlte mich damals wie der Lachs, der den Fluss wieder zu seinem Ursprung hinaufschwimmen muss…”. Mittagspause. Kniffeliger Abstieg zur alten Römerbrücke. WEnn wir wollen ein nachmittägliches Bad in einer türkisgrünen riesigen Gumpe. Und eine entspannte Fahrt auf diesmal sorgsam angelegten Trails zurück nach Molini di Triora. Genusstag. Ach ja. Eigentlich hatten wir geschrieben. Weil wenn wir mehr wollen können wir auch den SacarelloGipfel angehen und auf Liguriens höchstem Berg stehen. Dann wird es aber ein großer Tag… Übernachtung in Molini di Triora
- Biketag 5, 39 km, 950 Hm bergauf, 2.250 Hm bergab
Ein Hauch Dolomiten und das Albergo Diffuso. Nach zwei Tagen im gemütlichen Realdo brechen wir auf, um in zwei Etappen bis an den Strand der ligurischen Riviera zu biken. Man könnte das auch in einem Tag machen. Aber warum sollten wir? Früh geht es hinauf bis zum Colle Melosa, wo unsere Etappe beginnt. Eine kehrenreiche Militärpiste aus frühen Kriegszeiten ist der perfekte Aufstieg für einen trailreichen Tag. Keine Stunde brauchen wir, um das erste Highlight vor uns zu sehen – die Durchquerung des Monte Torragio Massifs gehört zu den eindrucksvollsten Abschnitten unserer Tour. Die italienischen Gebirgsjäger hatten einst den Pfad in die Flanken des dolomitisch wirkenden Berges gezimmert. Ein wenig Vorsicht und Trittsicherheit ist heute gefragt, so richtig breit hatten die Alpini damals den Weg nicht gebaut. Wir lassen uns also Zeit. Nach einem Picknick am höchsten Punkt (und wieder mit Ausblicken bis ans ligurische Meer) beginnt der Sinkflug. Am Passo Muratore haben wir das Gefühl seit Stunden auf der Abfahrt zu sein. Es folgt ein fast mittelgebirgig wirkendes Auf und Ab, bevor wir die letzte Abfahrt des Tages hinunter nach Isolabona beginnen. Ein ganz besonderes Highlight ist heute auch unsere Unterkunft: Ein “Albergo Diffuso” im malerischen Apricale, dessen Zimmer in kleinen uralten Dorfhäusern über das ganze Dorf verstreut sind. Wohlfühlort. Übernachtung in Apricale.
- Biketag 6, 31 km, 700 Hm bergauf, 1.800 Hm bergab
Sinkflug bis ans Meer – Ventimiglia winkt. Ein letztes Mal freuen wir uns über unseren Shuttle. Nach 400Hm Uphill erreichen wir wieder die Alta Via und beginnen ein buntes Trailfeuerwerk, das mit jedem Meter mediterraner wirkt. Zu Beginn fordern uns einige felsige Passagen, wir biken direkt auf der Kante eines Grates und direkt Richtung Meer. Sobald wir wieder die alte Militärpiste erreichen, die auf der gesamten Strecke die Hauptroute der Alta Via kennzeichnet haben wir alle paar Meter die Wahl: Noch einmal ein paar Meter hinauf und den Trail mitnehmen? Oder einfach laufen lassen? Links unten erkennen wir die berühmte Altstadt mit der noch berühmteren Steinbrücke von Dolceaqua. Dein Guide biegt als alles schon nach Meerankunft riecht plötzlich nach rechts ab. Ein letzter Trail führt uns direkt hinein in einen Dschungel und sorgt für einen allerletzten und sehr überraschenden Kick. Und spuckt uns direkt in Ventimiglia aus. Der Strand ruft. Und er ruft laut. Noch ist Zeit bis zum Sonnenuntergang. Und das Meer angenehm warm. Im Anschluss holt uns das Shuttle und bringt uns wieder nach Finale Ligure. Übernachtung in Finale Ligure.
- Heimreise
Frühstück. Verabschiedung. Es hilft ja nichts. Individuelle Heimreise.
Zusätzliche Infos zum Ablauf
Änderungen je nach Gruppe/Wetter vorbehalten.
Finale Ligure ist über Turin oder Mailand sehr einfach auf Autobahnen zu erreichen. Für Gäste aus der Schweiz empfiehlt sich eine Anreise mit dem Zug.
Folgende Termine sind zur Zeit im Programm:
- 28.05.2023 – 04.06.2023 € 1.890,-nur für MTB
- 04.06.2023 – 11.06.2023 € 1.940,-nur für MTB
- 11.06.2023 – 18.06.2023 € 1.940,-nur für MTB
- 25.06.2023 – 02.07.2023 € 1.980,-nur für MTB
- 24.09.2023 – 01.10.2023 € 1.940,-nur für MTB
- 01.10.2023 – 08.10.2023 € 1.940,-nur für MTB
- 08.10.2023 – 15.10.2023 € 1.890,-nur für MTB