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Trans Provence die 1.

Rot, grau, braun

Während der Durchquerung der Provence und der französischen Seealpen sind diese drei Farbtöne schon fast als Nationalfarben einsetzbar. Tennisplatz ähnliche Verhältnisse auf roter Erde, Autobahn tauglicher Untergrund auf grauer Erde und hier und da auch mal ganz ordinärer, stinknormaler brauner Bodenbelag.

Provence

Während man im Frühsommer von Marillen und violet strahlenden Lavendelfeldern begleitet wird, bringt der September bereits blasse Herbsttöne mit sich. Da muss man gar nicht mehr allzu bunt bekleidet sein, um aus der Umgebung hervorzustechen. Doch der Herbst bringt auch den ersten morgendlichen Reif und kühlere Temperaturen auf den Gipfeln. Da kann’s schon mal vorkommen, dass der Rucksack ein paar warme Sachen mehr aufnehmen muss. Doch wie so oft in dieser Saison, scheint es der Wettergott wieder mal gut mit uns zu meinen. Sechs Tage Biken, sechs Tage strahlend blauer Himmel und Sonnenschein.

Maremmen-Ab… Was?

Im September herrscht auf den Almen und Hochflächen noch reger Weidebetrieb. Für Wanderer, Trailrunner und Biker bedeutet dies vor allem eines: Wachsam sein. Denn hinter jeder Biegung oder Kuppe könnte eine Schafherde stehen. Das wäre an sich ja noch kaum Grund zu Besorgnis. Doch werden diese meist von autarken Schäferhunden beschützt. Geboren um zu hüten. Um die Schäfchen vom großen bösen Wolf zu bewahren. Oder eben von Touristen. Maremmen-Abruzzen heißt die Hunderasse, der Name wird sich entweder nach dem kurzen Briefing am ersten Abend oder spätestens nach dem Erstkontakt wie ein Brandzeichen festigen. Doch gewusst wie, sind die vierbeinigen Schmuser keine Gefahr. Beim ersten Anzeichen eines tiefen Bellens sollte man einfach einen weiten Bogen um Hund und Herde machen. Mit viel Glück sitzt auch irgendwo noch ein menschlicher Schäfer und pfeift seine Gefährten blitzschnell zurück. Erstmal beruhigt sind die weißen Riesen handzahm. Und die von meinen eigenen Hunden übrig gebliebenen Leckerlis in der Hosentasche fanden schnell einen Abnehmer, hechelnd und mit dem Schwanz wedelnd.

Mehr bergab als rauf

Da wir bei unserer Durchquerung auch täglich auf ein Shuttle zurückgreifen, ist die Zahl der Tiefenmeter meist ein Vielfaches des Uphills. Doch wer glaubt, die Tour wird hiermit zum Kindergeburtstag, der irrt sich. Die Trails sind durchgehend fordernd und sehr lang. Und um die Fotoalben zuhause mit brandaktuellen und atemberaubenden Shots zu befüllen, geht man auch gerne ein zweites, drittes oder gar viertes Mal ein Stück zurück und probiert die Schlüsselstellen. Die vielen unterschiedlichen Farben des Bodens sorgen täglich für Abwechslung. Und je näher man dem Ziel, Menton an der Cote d’Azur, kommt, desto mediterraner wird die Vegetation. Da muss man schon aufpassen, um von den mehr als 20 cm großen Zapfen am Boden nicht vom Weg abgedrängt zu werden.

Ankommen

Hat man die Zapfeninvasion erfolgreich überwunden kann man während der letzten Tage schon immer wieder einen Blick auf das Mittelmeer erhaschen. Nach sechs Tagen am Bike ist die Freude über die erfolgreiche Ankunft meist groß. Doch vor dem eigentlichen Sprung ins Salzwasser müssen noch die Treppen der Basilika in Menton überwunden werden. Kluppe an die Nase und los gehen die Synchron-Bike-Meisterschaften über die unzähligen Stufen bis hinab an die Strandpromenade. Bei Sonnenuntergang hat man sich die Abkühlung im Meer redlich verdient. Danach geht’s ab in die Altstadt um ein letztes Mal die französische Küche zu genießen. Ein kleines Schlückchen Rotwein darf hier natürlich nicht fehlen …

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